Es gibt Orte, die riechen nach Geschichte, nach feuchtem Waldboden und aufgehängten Kräutersträußen. Orte, an denen der Nebel morgens schwer zwischen den Reben liegt und das Summen der Bienen klingt wie ein uraltes Lied.
Einer dieser Orte ist Neusatz, ein kleiner Höhenort bei Bühl, wo die Ausläufer des Schwarzwalds in die sonnige Rebenlandschaft übergehen – und wo in der Hausbrennerei Nöltner & Nöltner seit Generationen das Wissen um die Kraft der Natur in Flaschen gebannt wird.
Hier, wo Kastanien stehen wie lebende Ahnen, entsteht ein Wermut, der weit mehr ist als ein Aperitif. Es ist ein Trunk, der vom Ort erzählt, von der Familie, vom Land. Ein Wermut, der nicht gemacht wurde, um zu gefallen, sondern um zu erinnern.
Waldesruh‘ – Ein Schwarzwälder Wermut zwischen Wald, Wein und Erinnerung
Seine Grundlage ist ein Solariswein, gewachsen auf den Hängen der Hard oberhalb von Neusatz – eine Rebsorte, die sich selten in der Welt des Wermuts findet. Sie trägt die Sonne im Namen und in der Seele. Weich, aromatisch, mit einer natürlichen Süße, die an reifes Obst und Blüten erinnert. Die Kirchengemeinde reicht diesen Wein als Messwein, und auch das gehört zu seiner Geschichte: ein Wein, der geweiht wurde, bevor er veredelt wurde.
Dazu tritt ein Element, das ebenso ungewöhnlich wie sinnlich ist: ein Honigbrand, gebrannt aus dem Kastanienhonig der Neusatzer Kastanienhalden. Er bringt Wärme, Holz und dunkle Tiefe in den Wermut. Es ist der Wald in flüssiger Form, eingefangen in bernsteinfarbenem Glanz.
Die Aromatik wird weitergetragen durch eine fein abgestimmte Kräuterkomposition. Fichtennadeln schenken Frische, Lavendelblüten und Kamille verströmen florale Ruhe. Basilikum bringt Würze, Zitrusfrüchte heben die Aromen ins Helle, und ein Hauch von Eichenholz klingt nach – wie das Knistern eines Ofens in einer Hütte aus Stein.
Dass dieser Wermut „Waldesruh‘“ heißt, ist kein Zufall. Es ist ein leiser Name, ein ehrlicher. Und die Marke, unter der er erscheint – Anselm & Söhne – ist keine Idee aus dem Marketing, sondern eine gelebte Erinnerung an Anselm Nöltner, einen Mann aus dem Badischen, dessen Name heute als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart steht. Die Familie Nöltner führt dieses Handwerk in fünfter Generation weiter – nicht aus Pflicht, sondern aus Überzeugung.
Waldesruh‘ ist kein Getränk für die Eile. Es ist ein Begleiter der Langsamkeit, der Gespräche, der Abenddämmerung. Vielleicht auch ein Tröster, ein Erinnerer. In jedem Fall: ein Tropfen Heimat.
Der Wermut ist ab Mitte Juli in den Flaschen.


