Im Rahmen des Förderprogramms LEADER besuchte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL unsere Hausbrennerei.
Zusammen mit den Landtagsabgeordneten Cornelia von Loga, Hans-Peter Behrens, unserer Regierungspräsidentin Sylvia Felder, der Leiterin des Amtes für Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Bühl Corina Bergmaier, dem Vorstand der LEADER-Kulisse Mittelbaden Claus Haberecht, unserer guten Seele von Neusatz Ortsvorsteher Hans-Wilhelm Juchem, Ortschaftsrat Franz Fallert und Sebastian Müller von Müller Brennanlagen fachsimpelte Minister Peter Hauk MdL über die Herstellung und Qualität des Hochprozentigen aus der Natur.
Zur Überraschung aller wusste Minister Peter Hauk MdL sehr viel über den Herstellungsprozess und den Ablauf eines Brennvorgangs. Wie er verriet, hatte er selbst einmal an einem Brennerlehrgang an der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau in Weinsberg teilgenommen.
Gemeinsam mit den Teilnehmern diskutierte die Runde auch über Möglichkeiten, die Arbeit der Klein- und Abfindungsbrenner in Zukunft besser zu unterstützen und zu würdigen. Oliver Nöltner betonte den direkten Zusammenhang mit dem Erhalt der Kulturlandschaft, insbesondere unserer Streuobstwiesen und den tausenden Brennereien in Süddeutschland. Es ist unübersehbar, dass mit dem Rückgang der Hausbrennereien auch die Landschaftspflege leidet. Die Streuobstbestände sind oft überaltert, brachgefallen oder bereits verbuscht. Die Bewirtschaftung dieser einmaligen Kulturlandschaft geht immer weiter zurück und ohne regelmäßige Pflege werden Streuobstwiesen bald zu Wald, die Bäume vergreisen und landschaftsprägende Flächen verschwinden.
Minister Hauk MdL und die Landtagsmitglieder Cornelia von Loga und Hans-Peter Behrens waren sich einig, dass künftig mehr für den Erhalt der Kleinbrennereien getan werden muss. Regierungspräsidentin Sylvia Felder betonte, dass die teilweise nicht nachvollziehbaren bürokratischen Anforderungen auf den Prüfstand gehören. Zumal die meisten, die sich in unserer Region um die Pflege unserer Kulturlandschaft kümmern, dies im Nebenerwerb oder als Hobby tun. Oliver Nöltner unterstreicht dies mit dem Beispiel, dass er allein, um einmal im Jahr alle Flächen der Hausbrennerei landschafts- und naturverträglich zu mähen, eine Woche Urlaub nehmen muss. Und dass allein der Wert der dafür benötigten Geräte mittlerweile 20.000 Euro beträgt. Dafür müssen viele Flaschen Hochprozentiges verkauft werden.
Fakt ist, dass mit dem Wegfall des staatlichen Branntweinmonopols im Jahr 2017 die Zahl der Abfindungsbrennereien von 21.000 auf aktuell knapp 11.000 geschrumpft ist.
Die Tendenz ist weiter rückläufig und wird sich in den kommenden Jahren durch zollrechtliche Vorgaben weiter verschärfen. Minister Hauk MdL schlägt vor, zeitnah einen Runden Tisch einzurichten, an dem sich alle am Prozess Beteiligten austauschen, um das Kulturgut Hausbrennerei zu erhalten und für die Zukunft fit zu machen.
Sebastian Müller von Müller Brennanlagen aus Oberkirch schilderte eindrucksvoll die Erfahrungen aus dem Ausland. Das Unternehmen exportiert seine Handwerkskunst aus der kleinen Schwarzwaldgemeinde mittlerweile in viele Länder. Die Umsetzung des Alkoholsteuergesetzes in Bezug auf Kleinbrennereien in Deutschland sei kein Vorbild, sondern werde von den Gesetzgebern anderer Länder eher als Negativbeispiel herangezogen.
Natürlich kam auch die Verkostung der Destillate aus unserer Hausbrennerei nicht zu kurz. Wegen der sommerlichen Temperaturen natürlich vor allem mit der Nase.
Es war schön zu hören, dass unser Minister Peter Hauk MdL sowie unsere Landtagsabgeordneten Cornelia von Loga, Hans-Peter Behrens und unsere Regierungspräsidentin Sylvia Felder die Arbeit der Kleinbrenner schätzen und diese traditionelle Handwerkskunst als festen Bestandteil unserer Region anerkennen.